Die Tankstelle – Insel der Normalität in einer unnormalen Stadt
Die Tankstelle scheint wie ein Hort der Normalität in dieser kranken, verrückten Stadt. Den SCs soll das Gefühl vermittelt werden, hier den einzigen vernünftigen Menschen der Stadt vor sich zu haben.
Ein kleiner Platz aus festgetrampeltem, staubigem Lehm, auf dem hier und da vereinzelte braune Grashalme ums Überleben kämpfen; darauf in der Mitte eine einfache, leicht angerostete Zapfsäule in der prallen Mittagssonne; daneben eine niedrige, längliche Holzbaracke: Das ist die Tankstelle von Innsmouth.
Die Holzbaracke hat kleine, verstaubte Fenster, an der Tür hängt ein Schild „Open“ und über der Tür befindet sich ein kleines, verrostetes Blechschild mit er Aufschrift „Ice Cream“. Hinter der Baracke liegt eine kleine Werkstatt, dort steht auch ein rostiger Pick-Up mit Abschleppkran und der abblätternden Aufschrift „Murdock Autoreparaturen“. Der Stapel an mehr oder weniger verrosteten Autos ist beträchtlich.
Im Inneren der Baracke ist es angenehm kühl, man hört das klappern einer altersschwachen Klimaanlage und es riecht kaum nach Fisch (im Gegensatz zu draußen). Gegenüber der Tür befindet sich ein Holztresen, davor steht eine Kühltruhe, in der neben Eis auch Cola- und Bierdosen gekühlt werden. Rechts erstreckt sich auf ca. 12 Quadratmetern der Ladenbereich, in dem es so ziemlich alles zu kaufen gibt, was man sich denken kann - die Tankstelle ist die einzige Einkaufsmöglichkeit in der Stadt. Hinter dem Tresen führt eine mit Perlenschnüren abgeteilte Tür nach hinten, daneben steht das Regal mit den Spirituosen und der Munition. Die Waffen lagern unter der Theke.
Der Laden ist leer, erst nach mehrmaligem Rufen erscheint der Besitzer, William Murdock. Er begrüßt die Charaktere mit einem breiten Lächeln und einem noch breiteren Südstaatenakzent.
Bei einer Unterhaltung können die Charaktere folgendes herausfinden:
- Er ist kein Einheimischer, sondern zugezogen.
- Zugezogen ist er, weil er eine Einheimische geheiratet hat (seine Frau).
- Die Einheimischen hier mögen keine Fremden, lange Zeit waren sie auch sehr abweisend ihm gegenüber.
- Die Leute reden nicht gerne über die Geschichte der Stadt, bis auf Zadock Allen, ein alter Säufer, der sich oft im Hafen herumtreibt und im betrunkenen Zustand wirre Geschichten erzählt. Die Charaktere sollten sich allerdings vom Hafen fernhalten, da die Fischer keine Fremden mögen!
- Es gibt nur ein Hotel in der Stadt, das „Gilman House“, das nur deswegen noch nicht geschlossen hat, weil der Hotelbesitzer wirr im Kopf ist.
- Die Kirche wird schon lange nicht mehr genutzt.
- Fragt einer der Charaktere nach Obed Marsh, so verweist er auf die Kneipe „Zum Oktopus“ am Hafen.
In Wirklichkeit ist William Murdock total durchgeknallt. Er hat unvorstellbare Dinge getan, um in die Dorfgemeinschaft aufgenommen zu werden und fungiert momentan sogar als Oberpriester. Er versucht, die Charaktere in Sicherheit zu wiegen und antwortet im Großen und Ganzen immer wahrheitsgemäß. Dazu gehört auch, dass er sie vor den Einheimischen warnt.
Während des Gesprächs hört man öfters von hinten eine langgezogene, weibliche Stimme, die fragt:
“Sind Fremde da, Schatz?”
Diese Frage wird von William jedes mal mit einem freundlichen
“Nein, Liebling, keine Fremden!”
beantwortet.